Der Weltmarktführer im Bereich der Fahrzeug-Trockenlegungstechnologie, die SEDA Umwelttechnik GmbH und die BDSV (Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen e.V.) präsentierten während der IFAT 2018 eine Leistungsschau zum Thema Autorecycling. Auf 3.586 m² konnte das internationale Fachpublikum den gesamten Recyclingprozess mitverfolgen. An sechs Stationen wurde dieser komplexe Prozess den interessierten Besuchern viermal täglich live demonstriert. Zusätzlich bot SEDA umfangreiche Informationen zum Ablauf und zur Abwicklung der Altautoverwertung an. Anwesende Branchenprofis und natürlich das SEDA-Expertenteam beantworteten zahlreiche Fragen und zeigten neue Möglichkeiten für Verwerterbetriebe auf.

IFAT 2018 in Zahlen

ifat2016 logo 300x186 - SEDA zeigte Autorecycling LIVE auf der IFAT 2018Mehr als 141.000 Fachbesucher aus über 160 Ländern kamen vom 14. bis 18. Mai 2018 nach München (2016: 136.885 Besucher). Dabei legte die IFAT vor allem international zu. Zu den stärksten Gewinnern zählen (in dieser Reihenfolge): Japan, Russland, Australien, China und Slowenien. Insgesamt präsentierten 3.305 Aussteller aus 58 Ländern ihre Produkte und Innovationen für die boomende Umweltbranche.

Die nächste Ausgabe der IFAT findet vom 4. bis 8. Mai 2020 auf dem Messegelände in München statt.

Mehr: www.ifat.de

Autorecycling im Video

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Hier finden Sie die Langversion des IFAT Videos: Link

Der komplette Prozess in Stationen aufgeteilt

Im folgenden Abschnitt zeigen wir die 6 Stationen des Autorecyclings:

  1. Lagerung
  2. Vorbereitung
  3. Trockenlegung
  4. Demontage
  5. Weiterverarbeitung
  6. Komprimierung
SEDA Auto Recycling Ablauf - SEDA zeigte Autorecycling LIVE auf der IFAT 2018

01 Lagerung

An der ersten Station wird die optimale Lagerung der Fahrzeuge behandelt. Es ist klar ersichtlich, wie eine kompakte Lagerung der Altfahrzeuge (Lagerregale) auf geringer Grundfläche nach EU-Richtlinien Ordnung und Sauberkeit schafft, sowie die Übersicht erleichtert. Eine EDV-gestützte Lagerverwaltung ermöglicht dabei den direkten Zugriff auf jedes einzelne Fahrzeug.

02 Vorbereitung

Ist ein Fahrzeug für das Recycling ausgewählt, beginnen wir mit der Vorbereitung anhand der Erfassung im EDV System. Wir erstellen einen Demontageplan der Teile, die für den Wiederverkauf oder die Aufbereitung geeignet sind. Alle anderen Teile gehen in den Rohstoffrecyclingprozess. Wiederverkauf oder Rohstoffrecycling sind die zwei Wege die ein Fahrzeugteil einschlagen kann.

Die Demontage beginnt auf einem sogenannten Fahrzeugtrolley. Dieser Transportwagen ermöglicht das Bewegen des Altfahrzeuges ohne Stapler. Eine staplerfreie Werkstatt setzt sich im Verwertungsbereich immer weiter durch, da Wartungskosten gespart und Gefahren durch den Staplerverkehr vermieden werden.

Schwermetalle und potentielle Zündquellen werden aus dem Fahrzeug entfernt. So ist der erste Schritt immer die Demontage der Batterie und gegebenfalls das Absaugen von LPG/ CNG Gas. Brisante Fahrzeugteile, die auf keinen Fall in der Presse landen sollten, wie die pyrotechnischen Gasgeneratoren der Airbags werden ausgebaut oder im Fahrzeug neutralisiert. Wird ein Airbag ausgebaut, lagern wir ihn in einer speziellen Gefahrguttransportbox mit eingebautem Feuerlöscher. Der schnelle und einfachere Weg, falls Sitze und Verkleidungen nicht in den Wiederverkauf gehen, ist das Neutralisieren der Airbags im Fahrzeug selbst. Wir verwenden dazu ein SEDA Multiplex-Gerät, dass an das Airbagsteuergerät angeschlossen wird. Kleine Detonationen sind der Batteriepolabsprenger oder die Gurtstraffer. Größere Detonationen sind die Front und Seitenairbags. Bereits ausgebaute Airbagsysteme sind Gefahrengut und stellen besondere Anforderungen an Lagerung und Transport an den Autoverwerter. Mit der SEDA Airbagkabine (ANC) können wir Airbags sicher und leise neutralisieren. Nach dem Vorgang bestehen keine besonderen Anforderungen mehr an Lagerung, Transport oder Entsorgung.

Danach zerschlagen wir die Scheiben und fangen die Scherben in einem speziellen Glastrolley auf. Damit haben wir die ersten Rohstoffe von der Karosse getrennt und der Weg ist frei für eine schnelle Demontage. Weitere Arbeitsschritte der Vorbereitung sind das Absaugen von Flüssigkeiten aus dem oberen Motorraum, wie das Entfernen des Klimagases mit dem AC Remover (ACR) und die Demontage der Räder. Die T-REC XXL Presse ermöglicht das schnelle Trennen von Felgen und Reifen. Sie ist für Felgen von 13-22 Zoll geeignet.

03 Trockenlegung

Damit ist das Fahrzeug bereit für die Trockenlegung. Durchschnittlich befinden sich 22 Liter Flüssigkeiten in einem Altfahrzeug.

Dazu verwenden wir die neue, laut ATEX explosionsgeschützte, DrainLift Professional Anlage der Firma SEDA. Sie besteht aus einer hydraulischen Einsäulenbühne mit allen notwendigen Werkzeugen für die Trockenlegung. Ein solch professionelles System ermöglicht die komplette Trockenlegung eines Fahrzeugs in nur wenigen Minuten.

Angebohrt wird der Tank mit einer speziellen Tankanbohrmaschine, die den Treibstoff sofort absaugt. Nach einer Sichtprüfung wird der Treibstoff in den dafür vorgesehenen Tank auf der mobilen Tankplattform geleitet. In einem zweiten Schritt werden Schläuche an den Entlüftungsnippeln der Bremssättel angeschlossen und wir saugen mit einer der im Hintergrund arbeitenden Vakuumpumpen die Bremsflüssigkeit ab. Mit zwei Sauglanzen stechen wir den Behälter für das Scheibenwasser und den Kühlkreislauf an und saugen diese Flüssigkeiten ab. Somit laufen alle Prozesse parallel und ermöglichen eine schnelle, saubere und gefahrlose Trockenlegung des Altfahrzeugs.

Wir zeigen aber auch noch weitere mobile Alternativen für die Trockenlegung von Altfahrzeugen, wie beispielsweise den komplett ausgestatteten Trockenlegungs-Container MDS6 von SEDA. Dieses autarke System kommt von SEDA und kann auf einem LKW transportiert und überall abgesetzt werden. Der Betrieb erfolgt mit Pressluft. Aber auch die soeben vorgestellte DrainLift Professional-Anlage gibt es als mobile Version. Neben dieser gibt es noch verschiedene andere Plattformen wie die MDS2 Plattform Jumboline und die MDS2 Plattform Kipplift TL-2.

04 Demontage

Im nächsten Schritt des Recyclingprozesses schieben wir das Altfahrzeug nun auf dem Trolley zur nächsten Station, der Demontage. Bereits im Vorfeld haben wir die zu demontierenden Teile bestimmt. Hier wird das Geld verdient. Bis zu 300 Teile eines Altfahrzeugs gehen in den Wiederverkauf.

Für die Demontage verwenden wir einen Gerüstbau. Eine so genannte „All-in-One Solution“ der Firma SEDA. Alle bisherigen Arbeitsschritte, wie die Vorbereitung, die Trockenlegung und die Demontage können auch hier stattfinden. Je nach Demontagetiefe dauert der gesamte Prozess 2-3 Stunden. Die All-in-One ist mit einer Kipp-Hebebühne ausgestattet, die die Arbeiten am Unterboden deutlich erleichtern. Schwere Teile wie die Achsen müssen nicht über Kopf demontiert werden. Die Werkzeugausstattung der All-in-One kann bedarfsgerecht erfolgen. Wir verwenden eine hydraulische Schere, um den Katalysator aus dem Fahrzeug heraus zu schneiden. Der Katalysator ist mit seinen seltenen Erden ein wertschöpfendes Teil des Altfahrzeuges. Er erzielt einen Schrottwert von etwa € 75,—. Mit dem oben im Gerüst geführten Kran halten wir schwere Teile, wie die Hinterachse, während ihrer Demontage und transportieren sie direkt zur Werkbank. 2-3 Mechaniker können hier simultan arbeiten.

05 Weiterverarbeitung

Verschiedene Schritte der Weiterverarbeitung werden im Anschluss an der fünften Station gezeigt. Sind die Teile bereit für den Verkauf, müssen sie mit Bildern im Internet angeboten werden, denn 80-90% des Gebrauchtteilehandels wird über das Internet abgeschlossen. Die Firma Kumasoft hat eine Branchensoftware für Autoverwerter entwickelt, die den kompletten Demontageprozess von der Fahrzeugannahme über die Gewinnung von Gebrauchtteilen bis hin zur Lagerung und dem Verkauf der Teile abdeckt. Dabei werden die Teile mit einem Barcodeetikett versehen, das schon beim Demontageplan ausgedruckt wurde. Das Etikett erhält alle relevanten Informationen zum Teil und zum Fahrzeug, aus dem es ausgebaut wurde. Dann werden das Etikett und das Teil mit einem Smartphone fotografiert. Mit einem Klick werden die Bilder hochgeladen und durch eine Bilderkennungssoftware automatisch verarbeitet. Die Einlagerung erfolgt über eine Scanner-App mit dem gleichen Gerät. Mit der Einspeisung wird das Teil automatisch in den eigenen Onlineshop gelistet und auch an die bekannten Börsen, wie eBay, weitergegeben. 

Gerade in der heutigen Zeit ist eine weitere Zerkleinerung der Autoteile und v.a. eine saubere Trennung in die einzelnen Rohstoffe sehr lohnenswert, da auf Grund der hohen Rohstoffpreise viel Profit erwirtschaftet werden kann. Gemischter Stahlschrott erzielt auf dem Schrottmarkt einen Wert von etwa € 130 pro Tonne, Aluminium schon € 700,—/ t und Kupferschrott € 3900/ t.

Darum zeigen wir weitere interessante Maschinen, wie der Guidetti Sincro Eko Kabelshredder. Er trennt Kupfer oder Aluminium von der Isolierung aus Kabelschrott: Eine faszinierende Maschine, bei der man den Prozess durch das Sichtfenster live beobachten kann. Je nach Eingangsmaterial trennt der Sincro 100-130kg Kabelschrott in der Stunde.

Der Plastikschredder zerschneidet hochvolumigen Plastikabfall, wie er durch Stoßstangen und Verkleidungen in großen Mengen beim Verwerter anfallen, zu kleinen Schnipseln die nur ein Fragment des ursprünglichen Raumes bei Lagerung und Transport einnehmen. Mit diesem Gerät können wir 9.300 Stoßstangen in einen 20′ Container packen.

Im Ausstellerbereich zeigen wir noch weitere Geräte und Anlagen zu diesem Thema:

Mit dem Liebherr LH 30 M, einem mobilen 30 Tonner, wird das Chassis an die Schrottpresse übergeben. Der LH hält noch eine Zato Cayman 2, FCE30R Schrottschere. Diese kompakte Schrottschere der 3t Klasse arbeitet mit einer Schwerkraft von 580t. Sie eignet sich hervorragend zum zerschneiden von großen Lastkraftwagen und deren Leiterrahmen. Zato ist Hersteller von Shredderanlagen, Rotationsscheren, Abbruchzangen und Großscheren von 625kg bis 10t. Das Liebherr Likufix Schnellwechselsystem, legt die Schere ab und übernimmt den Greifer. Der LH 30 ist mit einem 7ltr. Dieselmotor betrieben, der eine Leistung von 190PS bei nur 1700 U/min. realisiert. Er entspricht den neuesten Abgasvorschriften für Industriefahrzeuge, der Tier 4f, und verfügt über eine AdBlue, Harnstofftechnik zur Stickoxydneutralisierung.

Sehr viele Verbundwerkstoffe wie Kunstoff, Guss, Schmiedematerialien sind in den Fahrzeugen verbaut. Der Universalzerkleinerer der Firma Rekuperma mit Kettenmühle ist hier die Lösung. Es kommt zu einer Prallwirkung ähnlich dem Mixer zu Hause. Kein verschmieren der Materialien und die Zerkleinerungsgröße ist steuerbar.

Sicherheitsboxen von der Fa. Gelkoh ermöglichen ordnungsgemäße Lagerung und Transport von Gefahrgut wie Batterien und Gasgeneratoren der Airbags. Diese Boxen sind mit einem einzigartigen, selbständigen und autarken Gel-Nebel-Löschsystem ausgestattet und in verschiedenen Größen erhältlich. Damit sind ein sicherer Transport und Lagerung von Sprengsystemen, intakten oder auch defekten Lithium-Ionen-Batterien gewährleistet.

Der Profi-Industrie-Staplerbesen (staplerbesen.de / Butti) ist eine robuste Stahlkonstruktion mit hochwertigen Stahlborsten im Stahlrahmen gebunden. Er verfügt über beidseitige Räumschilder sowie beidseitige Stapleraufnahmen und ist standardmäßig in vier Größen erhältlich. Das Gerät ermöglicht ein schnelles Freiräumen von Fahrwegen, einen sauberen Platz und die Verringerung von teuren Reifenschäden an Lkw und Pkw.

Die Firma Decker Containerbau produziert Container in sämtlichen Variationen und Ausführungen aus Hardox Stahl die den hohen Ansprüchen auf dem Schrottplatz gewachsen sind. 

Die Firma SW Rent stellt verschiedene Umschlagmaschinen zur Verfügung. SW Rent ist spezialisiert auf die Vermietung von Umschlagmaschinen für Recycling, Schrott-, Hafen- und Holzumschlag. Große Mietflotte in Deutschland, Österreich und Polen aus neuwertigen Geräten namhafter Hersteller für Umschlag, Telehandling und deren Anbaugeräte aber auch Radlader und Abrollkipper.

06 Komprimierung

Die Komprimierung von Karossen schließt den gezeigten Recyclingprozess ab. Der Baggerfahrer übergibt nun das Chassis der Roter Recycling Schrottpresse RR6. Die RR6 behauptet von sich, die schnellste Ballenpresse auf dem Markt zu sein. Sie arbeitet mit einem 105KW Dieselmotor, ist aber optional auch mit Elektromotor verfügbar. Die Presse ist als stationäre, semi-stationäre oder mobile Version auf einem 3-Achs Anhänger erhältlich. Die Seitenklappe arbeitet mit 3 Zylindern und etwa 280 bar Druck im Hydrauliksystem. Am Ende wird automatisch ein 60 x 80 cm Ballen ausgeworfen. Diese Schrottballen werden nun an den Schredderbetrieb gegeben, wo sie in kleine Schnipsel verarbeitet werden, bevor die Rohmaterialien wieder getrennt und aufgeschmolzen werden.

Alternativ dazu gibt es mit dem SEDA AutoFlattener, der mit einer Presskraft von 110 Tonnen die Autowracks auf eine Länge von 3,8 m sowie auf eine Höhe von 35 cm in einem Arbeitsgang quetscht, und für flache Karossen sorgt.